Die Glorious Revolution - Die Absetzung eines Königs und die Geburt einer konstitutionellen Monarchie
Die Glorious Revolution von 1688, auch bekannt als die „ruhige Revolution“, war ein Wendepunkt in der englischen Geschichte. Dieser politische Umsturz führte zur Absetzung des katholischen Königs Jakob II. und zur Thronbesteigung seiner protestantischen Tochter Maria und ihres Ehemanns Wilhelm von Oranien. Die Revolution markierte den Übergang von einer absoluten Monarchie zu einem System konstitutioneller Monarchie, in dem die Macht des Königs durch das Parlament begrenzt wurde.
Der Aufstieg Jakobs II. und die wachsende Unzufriedenheit:
Jakob II. bestieg den englischen Thron im Jahr 1685. Als gläubiger Katholik war er fest entschlossen, die katholische Religion in England zu fördern, was bei der überwiegend protestantischen Bevölkerung auf große Skepsis stieß. Jakobs Versuche, seine katholischen Untertanen zu bevorzugen und die Religionsgesetze zu ändern, lösten starke Befürchtungen und Unzufriedenheit aus, insbesondere in den Reihen der konservativen protestantischen Eliten.
Die Flucht nach London:
Jakob II. versuchte zwar, seine Autorität durchzusetzen, doch seine Politik stieß auf wachsenden Widerstand. Die Angst vor einer erneuten katholischen Herrschaft in England wuchs. Unterdessen verbündete sich Wilhelm von Oranien, der Prinzgemahl Marias, mit den englischen Oppositionellen. Im Juni 1688 landete er mit einer Armee in Torbay und marschierte auf London zu. Jakob II., ohne ausreichende militärische Unterstützung, sah sich gezwungen, zu fliehen.
Die „Bill of Rights“ und die Begrenzung der königlichen Macht:
Nach Jakobs Flucht proklamierten Wilhelm und Maria als gemeinsame Monarchen England. Um die zukünftige Stabilität des Landes zu gewährleisten, wurde 1689 die “Bill of Rights” (Rechtekatalog) verabschiedet. Dieses Dokument schränkte die Macht des Königs ein und garantierte grundlegende Rechte für das englische Volk:
Recht | Beschreibung |
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Keine Steuersenkungen ohne Zustimmung des Parlaments | Das Parlament musste zukünftig über alle Steuern entscheiden. |
Freie Wahlen | Die Bürger hatten das Recht, ihre Vertreter frei zu wählen. |
Kein Militär in Friedenszeiten ohne Zustimmung des Parlaments | Der König durfte kein stehendes Heer in Friedenszeiten aufstellen. |
Recht auf Petition | Das Volk hatte das Recht, dem König und dem Parlament Petitionen zu unterbreiten. |
Die “Bill of Rights” etablierte einen Präzedenzfall für die Entwicklung parlamentarischer Demokratie in England und anderen Teilen der Welt.
Die Auswirkungen der Glorious Revolution:
Die Glorious Revolution hatte weitreichende Folgen für England und die gesamte Welt:
- Ende des absolutistischen Königtums in England: Die Macht des Königs wurde durch das Parlament begrenzt, was den Weg für eine konstitutionelle Monarchie ebnete.
- Triumph des Parlamentarismus: Das Parlament erlangte an Bedeutung und Einfluss, wodurch die Grundlage für eine repräsentative Demokratie gelegt wurde.
- Inspiration für andere Revolutionen: Die Glorious Revolution diente als Vorbild für spätere revolutionäre Bewegungen, wie z.B. die Amerikanische Revolution.
Ein humorvoller Ausblick:
Die Glorious Revolution zeigt, dass selbst in den komplexesten politischen Situationen Humor nicht ganz vergessen werden sollte. Jakob II., der gezwungen war, vor Wilhelm von Oranien zu fliehen, soll angeblich gesagt haben: „Ich werde zurückkehren, wenn ich einen neuen Hut habe!“. Seine Flucht diente jedoch als Katalysator für eine tiefgreifende politische Umgestaltung und die Entstehung einer modernen parlamentarischen Demokratie.